Am 18. Oktober fand in den Räumlichkeiten des Pioneers Clubs das monatliche stattfindende Digital Gym statt. Der Gast diesmal: Robert Auer von Scholz & Friends. Wer den Vortrag verpasst hat, findet in diesem Beitrag die wichtigsten Antworten zum Nachlesen.
Für viele Unternehmen aus dem B2B-Segment steht der Aufbau einer starken Marke nicht ganz oben auf der Agenda. Robert Auer kann das nicht verstehen. „Die Zeit für den Aufbau einer starken Marke bei B2B-Geschäftsmodellen hat schon lange geschlagen. Es ist fünf vor zwölf oder eher fünf nach zwölf“, mahnt der Experte.
Robert Auer weiß, wovon er spricht. Seit 2015 betreut er als Familyleiter Kreation der Kompetenzmarke Scholz & Friends Business neben klassischen Marken wie AUDI, Charles Vögele und Mercedes-Benz oder NGO´s wie der Europäischen Union auch viele B2B-Brands wie beispielsweise Siemens oder Vodafone Business.
Was Robert Auer beim Digital Gym zum Thema B2B-Brands vermittelt hat, haben wir zusammengefasst.
Warum sollte ich mich als B2B-Geschäftsmodell mit dem Aufbau einer starken Marke befassen?
„Klassische Kommunikationsmitte und -Wege wie Info-Messestände oder Flyer reichen heutzutage nicht mehr aus. Neben dem „What“ und dem „How“ muss auch die Frage nach dem „Why“ also nach dem Purpose beantwortet werden können.“
Ein Produkt nach deutscher Ingenieurskunst herzustellen und zu beschreiben, ist Standard. Doch warum sollten sich Mitarbeitende mit dem Unternehmen verbunden fühlen? Wie und warum leistet das Unternehmen einen Wert für eine bessere Welt? Wofür steht das Unternehmen? Es geht also um eine starke Markenidentität, die sowohl nach außen als auch nach innen wirkt. Wenn die Markenidentität dann noch mit einer validen und guten Story verknüpft und diese über entsprechende Kanäle gestreut wird, ist die Chance hoch, Aufmerksamkeit bei potenziellen Kund:innen und Mitarbeitenden zu erlangen.
Wie schaffe ich es, eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen?
„Eine starke Arbeitgebermarke braucht ein starkes Markendach, das eine Geschichte erzählt und das Why bedient“. Die nachrückende Generation interessiert es nicht mehr, dass sie einfach nur ein gewisses Produkt herstellt, sie sucht nach dem Warum. Aufgrund des demografischen Wandels können sich Arbeitssuchende sehr genau aussuchen, für wen sie arbeiten möchte. Umso mehr sollten Unternehmen Themen wie Nachhaltigkeit, Diversität und eine gute Unternehmenskultur leben und kommunizieren.
Was muss ich tun, wenn ich mit dem Aufbau einer starken Marke beginnen möchte?
„An erste Stelle steht die Ausarbeitung einer Markenpositionierung, dabei kann natürlich eine Agentur oder ein Consultant behilflich sein. Letztendlich geht es darum, dass das Unternehmen sich traut, sich mit sich selbst zu befasse. Ein wenig wie bei einer Psychotherapie. Das Unternehmen muss zunächst auf die Couch.“ Nach der Findung einer Markenpositionierung kann dann der Aufbau einer Markenidentität – einer Brand beginnen. Im nächsten Schritt folgt dann das Thema Kommunikation, auf welchem Kanal auch immer.
Was ist das Erfolgsrezept erfolgreicher B2B-Brands?
„Natürlich gibt es keine Schablone, die man auf alles anwenden kann. Es ist wichtig, authentisch zu bleiben. Wenn die Geschichte eher leiser und ruhiger sein sollte, weil eine Marke im Hintergrund agiert, kann das auch der passende Weg sein, um seine Geschichte zu erzählen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Cultural Fit. Viele B2B Marken sind Weltmarken, die in vielen Ländern zu Hause sind. Dementsprechend muss auch die Markenstory weltweit verständlich sein und vor allem weltweit emotional angenommen werden.“
Wo liegt denn dann der Unterschied zwischen einer B2B und einer B2C Brand?
„Eigentlich gibt es keinen großen Unterschied, schließlich kommunizieren immer Menschen mit Menschen. Was den Unterschied zwischen B2B und B2C ausmacht, ist vorrangig der Kanal, über den kommuniziert wird. Denn je nach Kanal geht man ganz unterschiedlich auf die Zielgruppe zu.“