Mitglieder, die regelmäßig im Coworking Space vor Ort sind, kennen sicherlich das Team von Curawork. Seit Anfang des Jahres haben sie zwei Etagen über dem Pioneers Club ein neues Büro bezogen, in dem sie fokussiert und intensiv arbeiten können. Das Team benötigt den vollen Fokus, denn es hat mit Curawork viel vor: Das Startup möchte das größte Berufsnetzwerk für den Gesundheitsmarkt aufbauen und fokussiert sich aktuell darauf, einen wichtigen Impact für die gebeutelte Pflegebranche zu schaffen. Wir haben uns mit Nils, Head of Marketing von Curawork, darüber ausgetauscht, wie das gelingen soll, welche Ziele sie mit ihrem Startup verfolgen, wie er die Gesundheitsbranche sieht und wie der Pioneers Club ihr neues Zuhause geworden ist.

Seit knapp zwei Jahren ist die Plattform der Gründer Raul, Jakob, Felix und Nils online. Circa 10.000 aktive Nutzer:innen konnten sie bereits für sich begeistern, die ausschließlich aus dem Pflegebereich kommen. Warum ein Netzwerk für die Pflege dringend benötigt wird? Nils klärt auf: „Deutschland hängt im Gesundheitswesen stark hinterher. Der Pflegeberuf wird aufgrund vieler emotionaler Belastungen und schlechter Strukturen leider immer unbeliebter. Mit unserem Netzwerk möchten wir eine Plattform schaffen, auf der sich Pflegekräfte austauschen und vernetzen können. Hier können sie Fragen des Berufsalltags diskutieren und Erlebtes teilen.” Ein anonymes Frageforum ist besonders beliebt. „In den Foren werden u.a. arbeitsrechtliche Fragen besprochen und von der Community, aber auch von kuratierten interdisziplinären Expert:innen beantwortet”, beschreibt Nils einen großen Mehrwert der Plattform.

Auch Auszubildende und Berufsanfänger:innen sprechen die Gründer von Curawork an. „Die Abbrecherquote bei Azubis im Pflegeberuf liegt bei mehr als 30%, das ist aufgrund des großen Fachkräftemangels in dieser Branche besonders besorgniserregend,” erzählt Nils. Der Marketingmanager und sein Team möchten dem Trend entgegenwirken. Aus diesem Grund sind sie regelmäßig im Austausch mit Pflegeschulen. „Curawork ist auch ein Netzwerk für die jungen, nachkommenden Pfleger:innen. Über unsere Plattform bekommen sie u.a. Unterstützung, wenn es zum Beispiel um Lerninhalte geht.”
Einen großen Nachholbedarf sieht Nils ebenfalls bei der Integration von ausländischen Fachkräften. „Das muss einfach besser laufen. Oft haben Fachkräfte aus dem Ausland Probleme, Kontakte zu knüpfen und dabei in Deutschland langfristig Fuß zu fassen.” Hierbei kann eine vernetzte Community entgegenwirken.

Neben Pflegekräften nutzen immer mehr Arbeitgeber:innen das Netzwerk aus Bielefeld. „Sie können sich hier als moderne Arbeitgebermarke präsentieren, mit Pflegekräften in den Austausch kommen und Stellenanzeigen schalten.” Dabei setzt das Startup auf ein kostenpflichtiges Abo-Modell. Damit nicht genug. Nils: „Unsere Vision ist es, eine All-in-Plattform für den kompletten Gesundheitsbereich zu werden.” Damit meint er auch, dass zukünftig Pflegekammern, Berufsverbände, Veranstalter:innen von Medizin Kongressen und viele weitere Curawork für sich erschließen.

Bis es so weit ist, stecken die Köpfe von Curawork ihre Energie darein, die Plattform weiter auszubauen und mit neuen Features aufzuwerten, damit die User:innen stets aktiv bleiben und neue User:innen gewonnen werden können „schließlich konkurrieren wir permanent mit aktuellen und großen Sozialen Netzwerken”, erklärt Nils. Dass in kurzer Zeit mehr als 10.000 User:innen gewonnen werden konnten, hat Curawork einem anderen Sozialen Netzwerk zu verdanken. „Auf TikTok sind wir sehr aktiv und schaffen es, durch kreativen Content neue User:innen für uns zu begeistern.” Auch dieses Know-how möchte das Team an Pflegeeinrichtungen weitergeben.

Dass die aktuellen Probleme der Pflegebranche durch ein Social Network alleine geheilt werden können, glaubt Nils nicht. Allerdings kann Curawork einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die Pflegebranche ein Stück weit attraktiver wird, die Pfleger:innen untereinander mehr Gehör bekommen, sich gegenseitig unterstützen und zukünftig in den direkten Austausch mit Träger:innen, Verbänden und Entscheider:innen treten können. „Wir schaffen mit Curawork einen digitalen Ort, an dem sich alle Personen aus der Pflege vereinen. Das sehen wir als große Chance für die Politik oder auch zum Beispiel für die Gesundheitskammern. Warum sollten zukünftige Studien im Gesundheitssektor nicht über unsere Plattform laufen?”

Die Jungs von Curawork und der Pioneers Club teilen ähnliche Ziele: Menschen miteinander vernetzen und eine starke Community aufbauen. Aus diesem Grund ist es kein Wunder, dass sich Nils und seine Kollegen im Pioneers Club sehr Zuhause fühlen. „Wir sind im Herzen natürlich Netzwerker. Zum einen beruflich, aber auch auch hier persönlich vor Ort. Da passt es perfekt, dass wir unser berufliches Zuhause hier gefunden haben. Besonders zu digitalen Themen können wir uns hier mit anderen Pionier:innen austauschen. Im Pioneers treffen wir auf viele Leute, die so wie wir, etwas bewegen möchten.”

Das neue Zuhause von Curawork

Das Team von Curawork hat zwei Etagen über dem Coworking Space ein eigenes Büro bezogen.