Die nächste Hochzeit steht an, der Abschlussball der Tochter findet in den nächsten Monaten statt und auf dem runden Geburtstag der besten Freundin möchte man mit einem besonderen Kleid glänzen. Damit man nicht immer das gleiche Kleid anziehen oder unverhältnismäßig viel Geld für neue Hingucker ausgeben muss, können modebewusste Frauen sich zeitnah hochwertige Designerkleider über die Onlineplattform von e-dress mieten. Ein nachhaltiger und kostensparender Ansatz. Hinter e-dress steckt Gründerin Emel Tumay mit ihren Mitarbeitenden Cassandra und Rüken. Die drei sind seit August Mitglied im Pioneers Club mit der Mission unterwegs, ihre Plattform erfolgreich zu launchen und aufzubauen.

Im Gespräch mit Emel spürt man unmittelbar, dass die junge Stadthagenerin, die seit 2015 in Bielefeld lebt, eine Macherin ist. Nach ihrem Studium in den Bereichen Soziologie und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bielefeld zog es sie zunächst in eine Marketingagentur, ehe sie für ein Jahr bei einer Bielefelder Personalentwicklung als Marketingallorunderin in den Bereichen SEO, Online Marketing und Contenterstellung arbeitete. Die 26-Jährige erkannte schnell, dass sie mehr will: “Ich habe schon lange den Traum gehabt, etwas Eigenes aufzubauen. Mit meinem ersten Startup e-dress möchte ich nun durchstarten und zeigen, dass man Luxus und Nachhaltigkeit sehr gut in Einklang bringen kann.” Sie selbst hatte immer den Wunsch bei besonderen Anlässen mit einem schönen Kleid aufzufallen. Designerkleider aus den höheren Preisregalen waren für die modeaffine Unternehmerin jedoch nicht drin.   

Über ein Jahr hat Emel an ihrer Geschäftsidee gefeilt, viel recherchiert, Marktanalysen aufgestellt, diverse Lieferanten besucht und sich mit Finanzspritzen auseinandergesetzt. Viele sehen Potenzial in ihrer Geschäftsidee: So wird e-dress u.a. vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie unterstützt und auch das regionale Startup-Paket der WEGE fördert die Vorreiterin. In wenigen Wochen sollen die ersten Kleider online zu leihen sein. Zu Beginn bieten Emel und Co. knapp 25 verschiedene Modelle in zwei verschiedenen Größen an. Nach und nach soll der Bestand um weitere Kleider und Größen ergänzt werden. Die Kleider bezieht das Team von unterschiedlichen Händler:innen aus dem Ausland. Ein eigenes Lager haben die drei Powerfrauen bereits in Bielefeld gefunden. Zentrumsnah haben sie jede Menge Platz für viele verschiedene Kleider und zukünftig dann auch vielleicht für Designerhandtaschen. “Warum soll man mehrere Tausend Euro für eine Tasche ausgeben, die gar nicht zu jedem Outfit passt?” stellt Emel in den Raum. Taschen und weitere Kleider sind aber erstmal Zukunftsmusik. Zunächst einmal steht der Launch der Onlineplattform im Fokus.

Das Interesse an den Designerkleidern ist da. Emel und ihr Team haben aktuell schon viele Social Media-Anzeigen geschaltet, um Leads für den eigenen Newsletter zu gewinnen und um die Markenbekanntheit aufzubauen. Auch die Journalist:innen springen darauf an. “Aktuell bin ich wöchentlich mit der Presse im Gespräch. Das hilft uns in der aktuellen Situation natürlich sehr, denn wir brauchen Aufmerksamkeit.”
Neben dem Thema Bekanntheit ist ein weitere Herausforderung, Glaubwürdigkeit bei potenziellen Kund:innen aufzubauen. Das e-dress Team hat sich viel mit diesem Thema auseinandergesetzt: So wurden in den vergangenen Monaten Umfragen durchgeführt, warum Frauen Kleider online leihen oder eben nicht leihen würden. “Wir wollen mit allen Mitteln unseren Neukunden:innen ihre Sorgen rund um das Thema Leihenehmen”, verspricht Emel. Sind die Kleider wirklich gereinigt? Was ist, wenn das Kleid nicht passt? Wie finde ich meine perfekte Größe? Diese Fragen versucht das e-dress Team bestmöglich zu beantworten. So soll zukünftig im Onlineshop ein digitaler Größenrechner integriert werden, der eine valide Auskunft zum Taillenumfang, Brustumfang und Co. verspricht. Mit speziell angefertigten Sicherheitssiegeln an den Kleidern soll nachvollzogen werden können, ob die Kleider von den Kund:innen getragen wurden oder ob sie kostenlos zurückgeschickt werden können.

Vertrauen haben die drei Frauen auf jeden Fall in den Pioneers Club. Passend zum Start ihres Herzenprojektes sind sie in den Coworking Space gezogen. “Wir wollen erfolgreich sein und das geht nur mit viel Fleiß, Wissen und guten Kontakten. Aus diesem Grund haben wir uns für den Pioneers Club entschieden, weil wir hier wertvollen Input von anderen Gründer:innen aufsaugen möchten, uns weiterbilden wollen und optimale Arbeitsbedingungen vorfinden”, erzählt Emel.

Für sie und ihr Team werden die nächsten Wochen und Monate auf jeden Fall spannend, herausfordernd und auch jede Menge Freude mit sich bringen. “Mein langfristiges Ziel ist es, mit e-dress einen Onlinemarktplatz aufzubauen, auf dem alle Frauen deutschlandweit ihre hochwertigen Kleider zum Verleih anbieten können, doch das ist noch ein langer Weg.” Mit dem Launch von e-dress ist ab den kommenden Wochen der erste Schritt auf diesem langen Weg gemacht. Ein Schritt, der dazu beitragen soll, sich in exklusiver Kleidung wohlzufühlen, während man dabei aktiv zum Schutz der Umwelt beiträgt und dem Massenkonsum den Rücken zukehrt.