„Es trifft immer die Falschen…”. Diesen Gedanken hatten sicherlich viele Bielefelder:innen als im November die Nachricht die Runde machte, dass das 250 m² große Projektbüro von Fruchtalarm in der SchücoArena durch ein Feuer komplett zerstört wurde. Mittlerweile haben die zehn hauptamtlichen Mitarbeitenden ein neues Büro in der Ziegelstraße in Bielefeld gefunden. Das Besondere: Bei dem Büro handelt es sich um die Räumlichkeiten von Pioneers Club Mitglied TRADING.POINT. Die IT-Spezialisten haben das Fruchtalarm-Team bei sich aufgenommen.
Da das Team weiter wächst und mehr Arbeitsflächen, Workshop-Räumlichkeiten und Vernetzung benötigt, kann Fruchtalarm als “Pioneers NGO of the Year” für ein Jahr kostenlos auch den Pioneers Club als zweites Zuhause bezeichnen. Kevin Pamann, Geschäftsführer der Pioneers Space GmbH, erklärt: „Fruchtalarm leisten jeden Tag pionierhafte Arbeit, sie engagieren sich für das Gute und das möchten wir natürlich fördern.”
Fruchtalarm setzt sich für an Krebs erkrankte Kinder und Jugendliche ein und muntert sie in ihrer wohl schwierigsten Lebensphase mit bunten Fruchtcocktails auf. Das Projekt Fruchtalarm wurde 2010 durch den Bielefelder Marcel Lossie ins Leben gerufen, dessen Sohn mit acht Jahren an einem unheilbaren Hirntumor gestorben ist. „Was als ein kleines Bielefelder Projekt begann, ist mittlerweile eine deutschlandweit bekannte Non-Profit-Organisation”, erklärt Jessica Arend, die für das Fundraising und die Spenderbetreuung zuständig ist und seit Januar regelmäßig im Pioneers Club anzutreffen ist. „Knapp 300 “Fruchtis”, so bezeichnen wir unsere ehrenamtlichen Helfer:innen bei Fruchtalarm, sind wöchentlich deutschlandweit von Sylt bis nach Freiburg auf mittlerweile 37 Kinderkrebsstationen mit einer mobilen Cocktailbar im Einsatz.”
Dort mixen sie gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen am Krankenbett bunte Cocktails aus Säften, Sirupsorten und Nektar. Projektmanager Patrick erzählt, warum die Besuche so wichtig für die Patient:innen sind: „Es ist schön zu sehen, wie viel Energie und Lebensfreude die Kinder und Jugendlichen ausstrahlen, wenn wir wir mit der Cocktailbar vorbeikommen. Durch unser Programm können wir sie für einen Moment aus dem meist fremdbestimmten und monotonen Klinikalltag entführen.” Neben bunten Cocktails bieten die Helfer:innen mit “Anti-Langeweile-Heften” und bunten Kinder-Tattoos weitere Angebote, um Spaß und gute Laune zu verbreiten.
Jessica, Patrick und Co. sind dankbar, nun im Pioneers Club arbeiten zu können. „Wir haben viele Challenges zu meistern”, erzählt Jessica. Aktuell arbeitet das Team intensiv daran, das Online-Fundraising auszubauen. Denn das nicht kommerzielle Projekt ist neben dem ehrenamtlichen Engagement auf Spenden angewiesen. „In der aktuellen Zeit mit vielen Krisen wie dem Ukraine-Krieg oder der Pandemie sind unsere Spendeneinnahmen stark zurückgegangen. Deshalb suchen wir intensiv nach langfristigen Partner:innen.” Dabei ist ein gutes Netzwerk goldwert. Das wissen auch Jessica und Patrick: „Auch aus diesem Grund schätzen wir es, im Pioneers Club zu sein. Wir lieben es, an den Flex-Tischen zu arbeiten, an denen man schnell mit anderen Pionier:innen ins Gespräch kommt und so wieder viele neue Bekanntschaften schließen kann.” Zudem soll das Projekt weiter ausgebaut werden: „Unser Ziel ist es, noch auf vielen weiteren Stationen aktiv zu sein. Und wir möchten die Bekanntheit von Fruchtalarm steigern. Das machen wir aktuell schon durch Aktionen auf knapp 100 Events im Jahr. Wir mixen Cocktails gegen Spendengeldern zum Beispiel vor Möbelhäusern oder auf Stadtfesten. Doch da muss noch mehr gehen, denn die Hilfe wird benötigt.”
Wer dieses pionierhafte Engangement unterstützen möchte, kann auf www.fruchtalarm.info noch mehr über das Projekt und Spendenmöglichkeiten für Unternehmen und Privatpersonen erfahren.