Malte Katenbrink ist eine absolute Content-Maschine. 7.300 Posts hat er im letzten Jahr alleine im Job veröffentlicht. Das entspricht unfassbaren 20 Posts am Tag. Malte arbeitet als Senior Social Media Manager für die Social Media-Agentur HAPPYGANG. Darüber hinaus produziert er jede Menge Content für „Wisst ihr noch?“, die größte Nostalgie-Community Deutschlands, die besonders aktiv auf Facebook ist und dort immer noch mehr als drei Millionen Fans und ca. 100 Millionen Videoviews pro Monat erreicht.

Doch das ist Malte nicht genug. Auch privat dreht sich bei ihm alles um Content und Social Media. Mit seinem eigenen TikTok-Account @aboutmalte erreicht er regelmäßig mit einzelnen Videos mehrere Millionen Aufrufe. Der TikTok-Experte war am Dienstag zu Gast beim Digital Gym und hat seine Tipps und Tricks rund um die Social Media-Plattform verraten. Folgende Learnings haben wir mitgenommen:

1) Warum sollte man auf TikTok sein?
„Wer nicht auf TikTok ist, ist selber Schuld!“, lautet die Aussage von Malte. „Ich bin selbst jedes Mal begeistert, wie viel Reichweite man auf dieser Plattform erzielen kann. Selbst Accounts mit null Followern können quasi aus dem Nichts gesehen werden.“ Es hängt von vielen Faktoren ab, ob ein Video viral geht oder nicht. Passende Musik, Tageszeit, interessanter Inhalt, aktive Nutzung der App und vieles mehr. „Manchmal kann ich selbst nicht nachvollziehen, weshalb ein Video erfolgreich oder weniger erfolgreich ist. Vor einigen Monaten habe ich ein Video veröffentlicht, das nicht so viele User erreicht hat, wie ich es erwartet hätte. Ich habe es dann nochmals hochgeladen, aber mit einem andern Musiktitel und auf einmal hatte es eine Reichweite im Millionen-Bereich.“

2) Wie baut man eine gute Community auf?
„Um langfristig erfolgreich auf TikTok zu sein, ist es, so wie auf allen anderen Plattformen, wichtig, eine Community aufzubauen. Wie das gelingt? Zunächst sollte man seine Zielgruppe kennen und sich auf ein, zwei Themen fokussieren. Hilfreich sind auch Formate, die man regelmäßig veröffentlicht. Dabei sollte man darauf achten, dass man maximal ein bis fünf Formate etabliert, damit die Abonnenten die Formate wiedererkennen.“

3) Eignet sich TikTok auch für Unternehmen?
Auf jeden Fall! Malte nennt folgende Gründe, weshalb Unternehmen TikTok nicht außen vor lassen sollten:

Kontakt zur jungen Zielgruppe: Während auf Facebook und Instagram immer mehr ältere User unterwegs sind, regiert Generation Z (noch) auf TikTok. Wer also junge Leute erreichen möchte, ist hier richtig.

Teambuilding und Identifikation: Social Media Manager:innen können für ihre Videos und Posts mehrere Personen aus dem Unternehmen einbinden. Das führt zum Teambuilding und zu einer höheren Identifikation mit dem Arbeitgeber.

User-Generated Content: Laut Malte ist es auf keiner Plattform so leicht User-Generated Content zu erhalten. Brands und Influencer haben durch die Etablierung von eigenen Challenges schon mehrfach bewiesen, dass sie dadurch an Markenbekanntheit gewonnen haben.

Meinungsmacher:innen von morgen: Auf TikTok sind die Meinungsmacher:innen von morgen unterwegs. Wie denkt die Jugend? Was bewegt sie? Hier kommt man mit ihnen in den Dialog.

4) Was für Content können Unternehmen auf TikTok veröffentlichen?
Keine Sorge, es müssen nicht nur Tanzvideos sein. Das ist ein Klischee aus der TikTok-Anfangszeit. TikTok besteht schon lange nicht mehr nur aus Videos mit wilden Tanzeinlagen. Man sollte Content erstellen, der zum eigenen Unternehmen passt und der Usern einen Mehrwert liefert. „Entweder der Content ist lustig, unterhaltend oder informierend. Unternehmen aus der Küchenbranche können zum Beispiel super Koch-Life-Hacks zeigen.“, rät Malte.

5) Auf TikTok wird man nur erfolgreich, wenn man sein Gesicht zeigt.
„Klar, ein Gesicht ist persönlich und wirkt authentisch, aber Gesicht zeigen ist noch lange kein Muss. Es gibt Accounts, die mit Maskottchen virale Erfolge feiern oder die zum Beispiel mit Socken arbeiten und diese vermenschlichen.“

6) Um auf TikTok erfolgreich zu sein, muss man sehr viele Kapazitäten investieren?
Teils, teils. Ein TikTok-Video lässt sich dank der einfachen Bedienung in der App superschnell erstellen, schneiden, bearbeiten und hochladen. Allerdings sollte man aktiv auf TikTok sein. Zum einen, um sich Inspirationen von anderen Accounts zu holen und zum anderen, um aktiv in der App zu sein und mit anderen Accounts zu interagieren. Denn auch hier gilt, wie bei anderen Plattformen, dass TikTok User bevorzugt, die viel Zeit auf der Plattform verbringen und aktive Nutzer:innen sind.

Danke Malte für den reichhaltigen Vortrag, wir sind gespannt, wie viele TikTok-Accounts es bald in der Pioneers Community gibt. Übrigens: Wer sich noch nicht an TikTok heranwagt, dem rät Malte zu Instagram-Reels. „Obwohl ich auf Instagram „nur“ 19.000 Abonnenten habe (a. d. R. auf TikTok sind es 408.000 Abonnenten), erreiche ich auch hier teilweise mehrere Millionen User durch Reels.“